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Kinderbuchautor – der wunderbarste Beruf der Welt!

„Bücher für Kinder zu schreiben ist der wunderbarste Beruf der Welt.“ (1) Cornelia Funke muss es wissen. Sie gehört zu den renommiertesten Kinder- und Jungendbuchautorinnen der Welt. Ihre Romane wurden in bis zu 40 Sprachen übersetzt, ihre Bücher verfilmt. Die Autorin wurde vom Time Magazin 2005 auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt gesetzt.

Und doch berichtet die weltweit etablierte Kinderbuchautorin von den sich gebetsmühlenartig wiederholenden Journalistenfragen, in denen immer auch Mitleid und Geringschätzung mitschwingen: „Frau Funke, empfinden Sie es als Beleidigung, wenn ich Sie als Kinderbuchautorin bezeichne?“ Oder (enthusiastisch-hoffnungsvoll): „Frau Funke, können wir erwarten, dass Sie nun auch irgendwann ein richtiges Buch schreiben werden?“ (2) Kindern sagt man: Es gibt keine dummen Fragen. Das ist leider gelogen! Allerdings würden Kinder solche Fragen gar nicht stellen. Kinder haben andere Fragen. Zum Beispiel: „Hast du Kinder? […] Macht Bücherschreiben Spaß? Wie viel verdienst du?“ Auch deshalb – und wegen der Fanpost – „Ja, Kinder schreiben Briefe, die einen ganz besoffen vor Glück machen …“ (3) – ist für Cornelia Funke das Kinderbuchschreiben der schönste Beruf der Welt.

Die Lust, eine Geschichte zu erzählen!

Wie bei allen guten Schriftstellern, so ist es auch bei Cornelia Funke, die Lust am Erzählen, die sie antreibt zu schreiben. Und zwar unabhängig davon, ob der Leser ein Kind ist oder ein erwachsener Mensch. Fast alle Kinder- und Jugendbuchautoren berichten, dass sie beim Schreiben zunächst nicht an ihre spezielle kindliche und jugendliche Zielgruppe denken. Im besten Fall schreiben sie für das Kind, das sie selbst einmal waren.

„Als ich mich hinsetzte, um mein erstes, mein allererstes Kinderbuch zu schreiben, dachte ich nicht an die, für die ich es schrieb … Nein, es wäre wirklich unehrlich, das zu behaupten. Selbst heute noch setze ich mich an ein neues Buch nicht mit dem Gedanken an meine Leser (zumindest ist es nie der erste Gedanke). Es ist die Lust am Geschichtenerzählen, die mich immer wieder zum Schreiben bringt […] Kein Geschichtenerzähler hat je nur für Erwachsene erzählt, sein Wörtergarn wurde immer so gesponnen, dass alle lauschten, gebannt, hineingelockt in die Welt, die ihre Vorstellungskraft erschuf […] Kein Wunder also, dass so viele klassische Geschichten eben auch Kinderbücher sind – Tom Sawyer, Alice, Dr. Doolittle, Peter Pan, Oliver Twist, Das Dschungelbuch … die Reihe ist beliebig fortsetzbar.“ (4) Ist sie. Auffällig nur, dass es sich bei den aufgezählten literarischen Figuren überwiegend um Schöpfungen angelsächsischer Autoren handelt. Ist das Kinderbuchschreiben eine Frage der Mentalität, des Nationalcharakters gar? Können Deutsche keine guten Kinderbücher schreiben?

Lesen Sie dazu:
Gut gemeint – schlecht gemacht?

(1-4) Cornelia Funke: Warum es so verführerisch ist, Kinderbücher zu schreiben, und das Erzählen von Geschichten die Welt im Kopf verändert. Zitiert und nachzulesen: www.zeit.de/2002/49/KJ-Funke

 

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