Das Handwerk des Kinderbuchautors ist die Sprache – das gute, gekonnte Erzählen. Das ist nicht anders als beim Schreiben für Erwachsene. Und genau wie bei Büchern für Erwachsene gelten zunächst einmal die Regeln des guten Stils. Schreiben Sie gutes Deutsch. Schreiben Sie einfache, klare, verständliche Sätze. Anbiedernde Kindersprache verbietet sich genauso wie Trendsprache und Jugendjargon. Was heute sprachlich in ist, kann morgen schon wie das Wort „megamäßig“ megamäßig peinlich und out sein. Trendwörter wie „derbe, krass, cool“ etc. sollten Sie in Romanen für Jugendliche deshalb nur mit größter Vorsicht einsetzen.
Bei der Verwendung von Sprache gibt es also keine großen Unterschiede zur Erwachsenenliteratur. Doch selbstverständlich gibt es auch Unterschiede zwischen Kinder- und Erwachsenenliteratur. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob Sie Ihre Geschichte auf einer DIN-A4-Seite erzählen müssen, oder ob Sie 150 Seiten dafür einplanen dürfen. Es ist ein Unterschied, ob Sie ein Bilderbuch oder einen Roman schreiben. Und es ist ein Unterschied, ob Sie für ein zweijähriges Kind oder einen Leseanfänger schreiben.
Auch wenn fast alle Kinderbuchautoren sagen, sie denken beim Schreiben niemals an ihre Zielgruppe – Verleger denken kaum an etwas anderes. Und wenn Sie nicht bereits ein berühmter Erwachsenenautor sind, sondern ein noch unbekannter Autor, der im Genre Kinder- und Jugendbuch Fuß fassen will, dann müssen Sie an Ihre „Zielgruppe“ denken. Unbedingt! Nicht beim Schreiben, aber bevor Sie schreiben müssen Sie wissen:
Für welches Alter möchte ich schreiben?